Berühmte Hunde: Die „First Dogs“

Nixon hatte einen, Harding, Clinton und Roosevelt ebenso. Sie hießen Buddy, Fala, Laddie Boy und sie alle waren die First Dogs der US-Präsidenten. Auch Joe Biden hat einen vierbeinigen Freund an seiner Seite, wie viele seiner Vorgänger auch schon. Nach dem Tod seines alten Schäferhunds im im letzten Sommer, zog Welpe Commander im Dezember ins Weiße Haus ein.
Nicht von ungefähr scheint es zu kommen, dass fast jeder US-amerikanische Präsident einen Hund an seiner Seite hatte. Stellt sich die Frage, ob nun alle Präsidenten solche Hundenarren waren oder die treuen Seelen vielleicht dazu beigetragen haben, das politische Image ihrer Besitzer aufzupolieren? Wir gehen der Frage nach und porträtieren einige Präsidenten samt ihrer vierbeinigen Freunde.
Die ersten Präsidenten und ihre Hunde
Neben mehreren Hengsten besaß der im Jahre 1789 zum ersten Präsidenten der USA ernannte George Washington im Laufe der Jahre 36 Foxterrier. Dazu zählten Drunkard, Mopsey, Taster, Cloe, Tipsy, Tipler, Forester, Captain, Lady Rover, Vulcan, Sweetlips und Searcher.
Auch sein Nachfolger John Adams (1797-1801) hatte zwei Hunde, ebenso Thomas Jefferson (1801-1809), der vom französischen General Lafayette zwei Berger de Brie (Briard) geschenkt bekam.
Abraham Lincoln war ebenfalls ein großer Tierfreund. Mischling Fido war sein treuester Begleiter. Oftmals konnte man den braun-gelben Rüden mit seinem Herrn rund um Springfield beobachten, wie er stolz eine Zeitung apportierte. Saß sein Herr im Barber Shop, um einen neuen Haarschnitt zu bekommen, spielte Fido vor dem Salon und jagte mit Hingabe seine eigene Rute.
Nach seiner gewonnenen Wahl zum Präsidenten stand der Umzug nach Washington bevor, aber Lincoln wollte Fido das nicht zumuten und ließ ihn daheim in Springfield. Er befürchtete, dass Fido dem Lärm der wachsenden Stadt nicht gewachsen war.
Ein Jahr nach dem Attentat auf sein Herrchen wurde Fido ebenfalls Opfer eines Attentats: ein betrunkener Mann erstach den Hund.
So fanden Hund und Herr ein tragisches Ende.
Die „First Dogs“ des 20.Jahrhunderts
Sicherlich könnte man über die folgenden Jahrzehnte die Linie der hundeliebenden Präsidenten ausführlich weiterverfolgen, doch betrachten wir nun einige Präsidenten des 20. Jahrhunderts.
Scheinbar machten diese sich nämlich oftmals die Sentimentalität ihres Volkes zu Nutze.
So hatte Warren Harding während seiner Amtszeit gegen eine Reihe von Problemen zu kämpfen und griff zu ungewöhnlichen Mitteln. Seinem Airdaile Terrier Laddie Boy zimmerte er eigenhändig einen eigenen Stuhl, auf dem der treue Freund während der Kabinettssitzungen zu sitzen hatte. Des Weiteren wurde durch Harding eine neue amerikanische Kunstform erschaffen, die Präsidenten-Hunde-Fotosession.
Laddie Boy kann man als Kupferkopie im berühmten Smithsonian Institute betrachten.
Ob Herbert Hoover von der Tierliebe seiner Vorgänger gelernt hat, wird wohl im Geheimen bleiben, aber Tatsache ist, dass auch Herbert Hoover sich die sentimentale Eigenschaft des Volkes zu Nutze machte, als er 1928 amerikanischer Präsident werden wollte. Da er in seiner persönlichen Erscheinung viel zu steif wirkte, um bei den Wählern punkten zu können, ließ er sich mit Polizeihund King Tut ablichten – mit Erfolg.
Der wohl berühmteste Präsidentenhund war der kleine schwarze Scotch Terrier Rüde Fala. Er begleitete seinen Besitzer auf so manchen Staatsbesuch. Als Roosevelt sich 1941 mit Winston Churchill auf der Atlantik Charter Konferenz in Placentia Bay, Neufundland, traf, war der Scotch Terrier mit dabei. Bei dem Treffen auf der USS Augusta bestand der Präsident darauf, dass sein vierbeiniger Freund für das offizielle Foto neben ihm saß.
Keiner der First Dogs bekam so viel Fanpost wie Fala. Der kleine schwarze Hund war schon fast nationales Heiligtum. Jeden Morgen bekam der kleine Kerl einen Knochen serviert, am Abend ein komplettes Dinner. Er beherrschte so manches Kunststück, dass sein Herrchen bei jeder Gelegenheit vorführen und so manchen Staatschef staunen ließ.
Als Roosevelt starb, stand seine Witwe Eleanor mit Fala am offenen Grab ihres Mannes. Und wer das Denkmal von Franklin D. Roosevelt in Washington D.C. besucht, der wird zu seinen Füßen den kleinen Scotch Terrier verewigt sehen.